Dieser Notruf geht uns alle an! Einige Einzelhändler und Gastronomen schlugen in den letzten Wochen in persönlichen Gesprächen mit mir Alarm, denn die Kundenfrequenz in unserer einst belebten Stadt sinkt weiterhin bedrohlich.
Das ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein Verlust an Identität, an Gemeinschaft und an Leben. Inhabergeführte Boutiquen, Gemütliche Cafés, die kleinen Geschäfte – sie alle sind das Herz und die Seele unserer Städte. Doch sie leiden unter dem Druck des Online-Handels und der großen Einkaufszentren.
Die Stadtpolitik muss dieses Problem endlich beherzt und tatkräftig angehen! Vielversprechende Ansätze aus meiner Sicht wären:
- Verbesserung der Nahversorgungsmöglichkeiten mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs in der Innenstadt.
- Bau einer Markthalle mit kleinen Ständen und gastronomischen Angeboten (z.B. in der Mott).
- Schaffung eines effizienten City- und Leerstandsmanagements (die SPD-Stadtratsfraktion hatte im vergangenen Jahr einen Antrag eingebracht, Fördergelder der Landesregierung zu akquirieren).
- Rückverlagerung von Behörden in die Innenstadt.
- Konzentration auf Events, die tatsächlich auch Kundschaft in die Innenstadt bringen.
Die Umwandlung von Geschäften in Wohnraum mag an der einen oder anderen Stelle unvermeidlich sein, um dauerhafte Leerstände zu verhindern. Die Wurzel des Übels packen wir dadurch aber nicht an.
Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Innenstadt ausblutet und ihre Vitalität verliert. Es liegt aber auch an uns allen, die Dynamik wiederherzustellen. Wir können die kleinen Unternehmen unterstützen, indem wir bewusst lokal einkaufen und essen gehen. Wir können die Vorzüge unserer Innenstadt feiern und sie zu unserem Lieblingsort machen.
Bei dieser Gelegenheit sollten wir übrigens auch eine Sache ganz genau abwägen und hinterfragen (bei allem Einsatz und Engagement für den Erhalt des Missionshauses): Ist der Umfang der dort geplanten Maßnahmen mit dem Ziel, unsere Innenstadt zu revitalisieren, vereinbar oder könnten sich die Planungen hier sogar kontraproduktiv auswirken?